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Telekom bezieht Stellung zur Flatrate-Drosselung

In der vergangenen Woche wurde die Deutsche Telekom für die Bekanntgabe, ab 2016 die Datenvolumen bei Festnetzanschlüssen zu drosseln, scharf kritisiert. Auch Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler ging hart mit dem Bonner Unternehmen ins Gericht. Die Telekom hat nun in einem Antwortschreiben öffentlich Stellung bezogen.

Telekom will sachliche Debatte führen

Telekom-Zentrale in Bonn, Quelle: Deutsche Telekom AG

Telekom-Zentrale in Bonn, Quelle: Deutsche Telekom AG

Das Schreiben wurde auf der Telekom-Internetpräsenz veröffentlicht. Telekom-Chef René Obermann betont, dem Unternehmen sei vor allem an einer sachlichen Debatte gelegen. Obermann erläutert, die Netzneutralität müsse in jedem Fall gewahrt werden. Gleichzeitig bemängelt der Telekom-Chef, dass in der jetzigen Debatte der Flatrate-Anspruch auf ein unbegrenztes Datenvolumen mit der Netzneutralität gleichgesetzt würde. Aufgrund des weiterhin ansteigenden Bedarfs an Datenvolumen würden die Netze immer mehr gefordert. Ohne entsprechende Milliardeninvestitionen sei dies nicht realisierbar.

Nur drei Prozent aller Kunden betroffen

In dem Schreiben führt Obermann aus, dass ohnehin nur rund drei Prozent der Telekomkunden von der Drosselung betroffen seien. Im Vergleich zu den durchschnittlichen Verbrauchern würden diese Kunden Datenmengen verbrauchen, die den üblichen Durchschnitt um das Zwanzigfache überstiegen. Um die Preise stabil zu halten, habe man sich zu einer Drosselung entschlossen. Kunden, die mehr Volumen benötigten, könnten bei Bedarf weitere Datenmengen erwerben.

Das TV-Angebot Entertain der Deutschen Telekom soll nicht auf das Datenvolumen angerechnet werden. Insbesondere diese Nachricht hatte für Kritik gesorgt. Bundeswirtschaftsminister Rösler sieht in diesem Punkt eine Wettbewerbsverzerrung und eine Einschränkung der Netzneutralität. Obermann betont bei dem TV-Angebot Entertain handele es sich um einen Sonderfall. Nutzer würden für diesen Dienst entsprechend zahlen. Es handele sich seiner Meinung nach nicht um einen typischen Internetdienst. Weitere Angebote wie die Telekom-Cloud oder andere Videoload-Angebote werden auf das Datenvolumen angerechnet.