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Ein Einzelfall spiegelt die häufig anzutreffende Praxis wider

Eine im Mai diesen Jahres angefertigte Situationsanalyse zur Breitbandversorgung in den nahe der Schweizer Grenze am Bodensee liegenden Gemeinden Öhningen und Schienen hinsichtlich der Zufriedenheit der Bürger und mittelständischer Unternehmen mit der Situation der Breitband-Versorgung, ergab ein Bild, dass sicher nicht nur als Einzelfall zu bewerten ist.

Auf der Grundlage eines Fragebogens haben rund 250 Teilnehmer an einer Bedarfsanalyse teilgenommen. Diese Zahl ermöglichte eine empirisch abgesicherte Trendaussage, die folgenden Stand ergab:
Von circa 80 Prozent der das Internet nutzenden Teilnehmer bedienen sich 18 Prozent eines Modems oder ISDN als Zugangstechnik.

Zwölf Prozent können über maximale Bandbreiten von weniger als einem Megabit pro Sekunde verfügen, 56 Prozent steht DSL 1000 zur Verfügung. Nur rund fünf Prozent können Bandbreiten von über 16 MBit/s nutzen. Diese Bürger wohnen in der Nähe des Hauptverteilers der Telekom im Ortsteil Wangen.

Diese Tatsache beweist zum wiederholten Mal, dass die Länge der Leitungswege einen gravierenden Einfluss auf die nutzbare Bandbreite hat und somit die Angaben der Telekommunikations-Unternehmen zur verfügbaren Bandbreite vielen Nutzern als reiner Werbegeck erscheinen. Somit nicht verwunderlich, dass nur 13 Prozent der an der Umfrage Teilnehmenden ihre uneingeschränkte Zufriedenheit mit ihrem DSL-Anschluss erklärten. Abhilfe ist hierbei lediglich durch eine Verkürzung der Länge der Kupferkabel zu schaffen, die bis zum grauen Kabelverteiler durch Glasfaserkabel ersetzt werden müssten. Dafür fehle jedoch in den meisten Fällen das Engagement der entsprechenden Provider.

Im konkreten Fall der Gemeinden Öhningen und Schienen ist mit der Verlegung der entsprechend benötigten Glasfaserkabel durch ein geeignetes Versorgungsunternehmen in der nächsten Zeit nicht zu rechnen.

Würde die Gemeinde die Verlegung übernehmen, sind dafür Finanzmittel zwischen 250.000 und 500.000 Euro erforderlich. Wann eine Realisierung möglich wird, hänge von den verfügbaren Finanzmitteln im Haushalt der Gemeinde ab.