Iran plant Abkopplung vom Internet
Das Wall Street Journal berichtet, dass der Iran offensichtlich eine komplette Abkopplung vom weltweiten Internet plant. Alle internationalen Verbindungen sollen gekappt werden. Damit erreicht die Zensur einen neuen Höhepunkt im Iran.
Sperrung des kompletten internationalen Netzes
Derzeit kommt die iranische Regierung offenbar in ihrem Bemühen, Zensur zu betreiben kaum nach, so dass man sich nun zu dem drastischen Schritt entschlossen hat, das gesamte internationale Netz zu sperren. Angeblich ist ein eigenes iranisches Netz geplant. Den iranischen Bürgern möchte man dieses Vorhaben als kostengünstig und islamfreundlich verkaufen. 11 Prozent der Iraner haben bisher Zugang zum Netz. Ganz nach den Moralvorstellungen des Islam soll parallel zum derzeitigen internationalen Netz ein nationales Web aufgebaut werden. Die Wirtschaft und Behörden sollen noch so lange ins internationale Netz gelangen können, bis das iranisches aufgebaut ist, dann soll der internationale Zugang abgeschaltet werden. Man plant, andere islamische Länder bei ähnlichen Vorhaben zu unterstützen.
Folgen für Wirtschaft und Außenhandel absehbar
Es ist davon auszugehen, dass die Trennung vom internationalen Web ernsthafte Folgen für den Außenhandel und das Engagement ausländischer Handelspartner im Iran haben wird.
Es bleibt abzuwarten, ob diese Ankündigung erneut die Hacker von Anonymus auf den Plan rufen wird. Bereits im vergangenen Monat planten die Internetaktivisten Aktionen gegen den iranischen Staat zur Verbesserung der Lebenssituation der Einwohner. Mit Cyberattattacken sollten iranische Webseiten angegriffen werden. So wollte die Vereinigung Anonymus für das Recht auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit der iranischen Bürger eintreten.
Nun plant die iranische Regierung mit der Zensur noch weitere Einschnitte in die Lebensumstände der iranischen Bürger.